, Alther Tobias

Tessinweekend 20.-22. September 2013

Auch in diesem Jahr organisierte Lake it ein Flusstauchen in Verzasca und Maggia. Wir waren dieses Jahr eine Gruppe von zwölf Personen und sowohl das Wetter als auch die Tauchbedingungen hätten besser nicht sein können: beide Flüsse waren ein Wochenende zuvor gründlich – Regen sei Dank – durchgespült worden. Aber beginnen wir schön von vorne. Wir trafen uns mit zwei Personenwagen und einem kleinen Transportbus wie immer am Freitagmorgen bei der Diveacademy in Horgen. Nachdem wir uns mit dem nötigen Tauchmaterial ausgestattet und Gepäck und Leute auf die Fahrzeuge aufgeteilt hatten, ging die Reise Richtung Süden los. Wir fuhren direkt und ohne Stau durch den Gotthard und trafen uns nach knapp drei Stunden beim ersten Tauchplatz in Lavertezzo wieder. Nach Briefing, Aufrüsten, Sicherheitsleine-Legen und Buddy-Check ging dann das Tauchen los mit einem Sprung in die glasklare Verzasca. Wie immer zogen uns die Felsen und Muster der Steine in den Bann und man vergass für einige Zeit die Kälte des Wassers. Im Anschluss machten wir einen zweiten Tauchgang etwas flussabwärts und genossen nachher die warme Tessiner Sonne bei einem Umtrunk, während fleissige Hände die Tauchflaschen wieder füllten. Im Hotel Stella d’Oro in Tenero, wo Lake it jahrelang immer wieder zu Gast war, erfuhren wir, dass wir zum letzten Mal hier schlafen würden, denn leider wurde entschieden, das alte Tessiner Gebäude im Winter abzureissen und durch Mehrfamilienhäuser zu ersetzen. An dieser Stelle „grazie mille, signor Deidda! Aveva sempre grande comprensione per il nostro club immersione con la nostra attrezzatura umida e sono sicuro, non troviamo facilmente un altro albergo così conveniente – buona fortuna per il vostro futuro“. Wir bestellten Nachtessen im Hotel und entspannten uns bei Dekobier und Pizza.

Am Samstag entschieden wir uns für die Maggia. Der Präsi wollte zuerst zu seinem Lieblings-Süsswassertauchplatz namens „Gola da Lupo“. Hier muss man zwar jeweils etwas mühsam über kleinere Stromschnellen und Felsbrocken steigen, wird dafür aber mit einem unglaublichen Tauchbecken belohnt. In den Buddy-Teams funktioniert es am besten. Man half sich gegenseitig über das unwegsame Flussgelände und wenigstens erschien einem das Wasser weniger kalt, weil man beim Klettern sich ordentlich anstrengen musste. Die Maggia war dieses Wochenende so glasklar wie die Verzasca, es gab keine Algen und wir trafen auf Sichtweiten, wie man sie in der Schweiz selten findet. Im grossen Becken ruhten zahlreiche Forellen zwischen den Felsen und der kleine Wasserfall sprudelte ordentlich im Seitenbecken. Der Blick nach oben in das kleine, von Bäumen gezäumte Tobel war atemberaubend – wir hatten optimale Bedingungen und wollten gar nicht mehr aus dem Wasser steigen. Da aber jemand aus der Gruppe einen Grill mitgebracht hatte und es beim Ausstieg schon nach Feuer roch, lockte uns das verdiente Mittagessen aus dem Fluss. Wir rüsteten ab und machten dann eine gemütliche Siesta mit viel Essen.

Als zweiten Tauchplatz sahen wir das Strandbad in Tegna vor. Auch hier war die Sicht gegenüber anderen Jahren sehr gut und wir konnten in aller Ruhe verschiede Fische wie Barben, Pigos, Elritzen und Forellen beobachten. Nach der Rückkehr ins Hotel blieb uns nicht viel Zeit, bis wir zum Ristorante Gnesa in Gordola weitergingen. Herrliche Tessiner Küche und ein guter Wein hielten uns bei bester Stimmung. Müde vom Tag und mit vollem Bauch schlenderten wir zurück ins Stella d’Oro.

Am Sonntag wollten wir nochmals in die Verzasca, zumal wir am Freitag erst gegen Mittag dort waren. Auf Grund der Süd-Ost-Ausrichtung des Verzascatals scheint die Sonne am Vormittag in den Fluss, was das Taucherlebnis noch etwas spezieller macht. Wir tauchten zwei Mal an derselben Stelle (Amsler Becken) und einige von uns tobten sich mit Schnorcheln und Klippenspringen ein letztes Mal richtig aus. Nach einem letzten Picknick unter Tessiner Sonne packten wir zusammen und fuhren gen Norden. Weil nicht alle die gleiche Route nahmen, waren wir zu etwas unterschiedlichen Zeiten zurück in der Diveacademy – Danke an dieser Stelle an Bettina, die für uns extra in den Tauchshop kam, um die Gerätschaften zurückzunehmen. Letztendlich schafften es aber alle wieder unversehrt zurück nach Zürich und ich denke, dass alle tolle Eindrücke und gute Erinnerungen zurückbrachten.

Bericht: Tobias Alther

Fotos: Matthias Hebsacker und Tobias Alther