Tessinweekend vom 15.-17. September 2006
Die Wettergötter waren uns nicht so wohl gesinnt wie die letzten paar Jahre, oder das Tessin ist einfach auch nicht mehr das, was es einmal war. Auf alle Fälle regnete es im Süden zu stark als dass man sich am Freitag in einen Fluss hätte werfen können, und so fuhren wir, nachdem wir bei der Dive Academy Ausrüstungen und Luft geholt hatten, zum Marmorerasee, der knapp noch auf der (nach Wetterkarte noch wolkenfreien?) Alpennordseite liegt.
Die Wolken hatten sich unterwegs allerdings heimlich über die Alpen geschlichen und regneten uns nass. Pünktlich zum Mittag gab es dann Milchsuppe, hinter der sich die Fische versteckten. Unter Wasser liessen sich aber dennoch die Wehre der alten Stadt Marmorera und das versunkene Wäldchen ausmachen. Nach dem Auftauchen zeigte sich die Sonne doch noch, und wir picknickten gleich am See.
Den meisten war es zu kalt noch einen zweiten Tauchgang zu machen, weshalb wir, nach einem Kaffee im Flex, ins Tessin zu unserem Hotel tuckerten. Dann ging’s zum Flaschenfüllen zum Tauchclub in San Nazzaro. Ein grosses Danke dafür an Sonia!
Wir folgten auch gleich ihrem Restauranttipp zu einem Grotto am See. Dort zeigte man sich zwar etwas überrascht, elf Gäste auf einmal zu sehen, aber dafür war die Bedienung superfreundlich und das Essen ausgezeichnet.
Am Samstag war der Himmel zwar wieder so, wie man ihn im Tessin erwarten würde (Sonne!), aber die Flüsse waren immer noch nicht betauchbar. Daher beschlossen wir, im Lago Maggiore bei San Nazzaro versunkene LKWs, Cessnas und Helikopter zu suchen. Auf gut 18 Meter war die Sicht dann aber bescheiden, so dass wir nicht mehr gemerkt hatten, ob es dort auch so viele Fische gab wie auf den ersten 6 Metern, und so übten wir Helikoptersuchen mittels Tauchflasche, kontrollierten Notaufstieg in Viererkette und Buddyteamsuchen mit der Folge-den-Bubbles-Methode.
Als alle wieder sicher an Land waren wollten wir uns dann doch noch einen Fluss anschauen, und zwar den Cannobino bei Cannobio. Bei strahlendem Sonnenschein picknickten wir am Flussufer, während Patrice mittels Schnorchel herauszufinden versuchte, ob sich denn ein Tauchgang lohnen würde und von der Strömung her überhaupt machbar ist. Diejenigen, die es wagten, wurden mit überraschend guter Sicht, vielen Fischen und im Fall von Hafdis noch mit einer echten Schlange (!) belohnt, die sich in ihrem Jacket verwickelt hatte.
Danach ging es zurück zum Hotel. Dort assen wir nach einem kühlen Bier bzw. einer kühlen Schoggi überdimensionierte Pizzas und feine Pasta.
Am Sonntag war es leider mit dem Sonnenschein schon wieder vorbei, und da niemand auf einen weiteren Tauchgang im Lago Maggiore Lust hatte, fuhren wir zur vorderen Au, die sich ja auch südlich von Zürich und somit ebenfalls fast im Tessin befindet. Dort gabs dann nach einem Zwischenstopp in Meilis Seerestaurant noch einmal Nass von unten zum Nass von oben.
Es war ein zwar teilweise verregnetes, aber superlustiges Weekend – danke Matthias fürs Organisieren!
Katrin