Das auf einen Tag verkürzte Vierwaldstättersee «Weekend»
Samstag, 12. Juli 2008
Pünktlich trafen wir uns am Samstag frühmorgens um 9 mehr oder weniger schoggibrotbewaffnet in Luzern. 6 Taucherli, die einfach wussten, warum sich das Aufstehen trotz Regen lohnen würde!
An der Anlegestelle wurden wir gleich von Yvonne und Franz von der Tauchsportgruppe Poseidon auf der Kon-Tiki erwartet. Die Kon-Tiki ist ein Boot, das für Taucher supertoll geeignet ist, auch wenn es offiziell ein «Arbeits- und Bergungsboot» ist und ursprünglich mal ein Hausboot war. Sie hat eine riesige, rutschfeste, überdachte Plattform, eine Kabine mit Teekocher und eine bequeme Flossenleiter. Nur der Einstieg über die nasse Betonrampe verlangte einem etwas Vertrauen in die Turnschuhsolen ab.
Nur zu sechst hatten wir mehr als genug Platz auf dem Boot, so dass wir unsere Ausrüstung auch bei der etwas regnerischen Überfahrt schön im Trockenen lagern konnten.
Von Luzern ging’s wie letztes Jahr schon direkt zum Tauchplatz Kehrseite, wo ein gewisser Lothar vor einigen Jahren ein paar Bäume ins Wasser geworfen hat. Ein Wändchen hätte es dort auch, das verpassten wir aber irgendwie. Das Tauchen im Flachwasser lohnt sich aber fast viel mehr: Es tummelten sich die Fische und vor allem Kaulquappen aller Entwicklungsstufen im Flachwasser. Je näher man hinschaute, desto mehr sah man – gibt es eigentlich Unterwasserzecken? Und falls ja, kann man diese mit Marienkäfern kreuzen? Diese und ähnliche Fragen wurden während der kurzen Fahrt zum Haus der Tauchsportgruppe diskutiert.
Jawohl, die haben nicht nur ein eigenes Schiff, sondern auch ein eigenes Haus! Da hat Lake It noch Nachholbedarf
Im Haus hatte es nicht nur die heissersehnte Toilette, sondern auch alles andere, was ein Taucher so an Land braucht: Ein Kompressor (als einzige Einrichtung nicht solarstrombetrieben), ein Töggelikasten, eine Küche, ein sehr grosser Aufenthaltsraum und ein Massenlager. Dieses blieb leider von uns unbenutzt, da wir als kleines Grüppchen nur den einen Tag zu Besuch waren. Definitiv benutzt wurde dafür die (zum Glück überdachte) Terrasse und der Grill. Dani hatte sich im Vorfeld kulinarisch betätigt und ein paar Salate mit Geheimrezept-Honig-Senf-Sauce gezaubert. So liess sich die Oberflächenpause ziemlich gut überstehen!
Den zweiten Tauchgang machten wir dann am Hausriff, wo es wieder von Kleingetier nur so wimmelte. Während wir im Wasser waren, liess sich auch die Sonne ein paarmal blicken, so dass wir die Lichtspiele in den Lothar-Bäumen bewundern konnten: Die Sichtweite war schlicht genial! Doch auch dieser Tauchgang hatte ein (kaulquappenreiches) Ende, und wir setzten uns zu Guetzli, Tee und Logbüchern noch einmal ins Clubhaus. Irgendwann gingen uns die Guetzli aus, so dass wir gezwungenermassen mit der Kon-Tiki zurück nach Luzern übersetzten, uns von Franz und Yvonne verabschiedeten (danke!!), und per Auto in Richtung Sihltal und Löwen Langnau aufbrachen.
Einige Rollen Tauchergarn und ein tolles Nachtessen später ging’s dann endgülting nach Hause – wer nicht dabei war, hat nur schon wegen der tollen Sicht im Vierwaldstättersee eindeutig etwas verpasst!
Bericht: Katrin Bretscher