Fernstein- und Samerangersee
Freitag, 1. August 2008 – Sonntag, 3. August 2008
Der Fernsteinsee und sein kleiner, noch schönerer Bruder, der Samerangersee, machen süchtig. So süchtig, dass Bruno nur noch im Samerangersee taucht und sonst gar nirgends und auch sonst ein einige der Teilnehmer Wiederholungstäter waren. So fanden denn am Nationalfeiertagsfreitag auch alle ohne Probleme den Weg durch den Arlberg.
Wir stürzten uns sofort ins Restaurant (der Trip lohnt sich eben eigentlich nur schon wegen dem Marillenstrudel….) und auf die Einschreibeliste für den Samerangersee. Zum Glück ist der erste August nur in der Schweiz ein Feiertag, somit hatte es am Nachmittag noch genügend Platz für uns. Frisch gestärkt machten wir uns auf den holprigen Weg in Richtung See, wo Andi uns ein kurzes Briefing gab – wichtigster Punkt: Um Himmels Willen nirgends ankommen! Vertauchen kann man sich eh nicht, man sieht von überall den ganzen See und ist in fünf Minuten einmal quer durch, in einer guten halben Stunde einmal im Kreis. Der Samerangersee war denn auch wie versprochen kristallklar (und entsprechend ssss…ehr kalt; alle Nasstaucher waren sich aber einig, dass sich das Frieren extremst lohnte!).
Danach standen wichtige Diskussionen (gibt es Baumstammschlag im See?), wichtige Restaurantbesuche und wichtige Nickerchen sowie das Flaschenfüllen auf dem Programm. Gegen den Abend, als es dann Strömen goss, sassen wir dann bei Forelle und den übrigen vier Gängen im Restaurant. Die Hotelbar fanden wir dann praktischerweise gleich auf dem Weg vom Buffet zum Zimmer (oder verhängnisvollerweise?), und auch die fernsteinseewochenendeübliche ferngesteuerte-Helikopter-Schlacht wurde gebührend begangen.
Am Samstagmorgen war trotz diversen Schlachten am Vorabend Aufstehen angesagt, weil unser erster Tauchtermin auf 9 Uhr eingetragen war. Manch eine/r biss sich also im Halbschlaf durch Kaisersemmerln und Rührei um es pünktlich zum überflüssige-Schläuche-Abschrauben und der folgenden Abfahrt zum See zu schaffen. So früh am Morgen hatten wir den Platz noch für uns, was durchaus praktisch war: Es regnete nämlich immer noch, und wir zogen uns zum Umziehen alle in den Unterstand zurück. Während dem Tauchgang kam dann die Sonne aber hervor, was im See zu wunderschönen kitschigen Lichtspielen führt (und auch beim Umziehen nach dem Tauchgang praktisch ist).
Unser zweiter Tauchgang war erst auf den Nachmittag gebucht, somit ging’s also zurück zum Restaurant zum Flaschenfüllen und Essen. Wer hätte gedacht, dass ein einzelner Hendlsalat einen dermassen ausstopfen kann? Das Essen war das ganze Wochenende über sensationell! Weniger sensationell war, dass sich einige Taucher nicht an einfache Regeln halten können und mit dem Kommentar «der See ist für alle da» dort ihr Lager aufgeschlagen hatten und ins Wasser gingen, wann es ihnen gerade passte. Was sie mit einer Doppel-15-Liter-Flasche dort allerdings wollten, war nicht ganz klar, zumal sie keine Schaufel dabei hatten um sich auf entsprechende Tiefen vorzuarbeiten…
Im See kommt man meistens auf knapp 12 Meter, somit hält sich das Frieren auch für Nasstaucher in Grenzen (engen Grenzen…), und so entschlossen sich die meisten nach unserem doch noch störungsfreien Nachmittagstauchgang, einen dritten anzuhängen. Für die eine Hälfte hiess dies ein kurzes Verschieben zum Fernsteinsee, für die anderen warten auf das Eindunkeln. Der Samerangersee ist wirklich nicht gross, und man erkennt auch bei Nacht die meisten Bäume vom Tag wieder, aber die Stimmung ist einfach schön! Für den Sonntag hatten wir keine Termine für den Samerangersee mehr ergattern können und «mussten» also im Fernsteinsee tauchen. Der ist zwar minim weniger kristallklar, aber eigentlich topographisch interessanter. Hier gibt es neben fotogenen Forellen und Bäumen auch (sichtbare) Quelltöpfe, und am Ufer nach dem Tauchgang engagierte Diskussionen über die Brustflossenfärbung von Forellen und Saiblingen.
Die meisten entschieden sich, dass man so etwas eigentlich nicht ausdiskutieren kann, sondern selber sehen muss, und tauchten erneut im Fernsteinsee ab. Danach blieb uns nur noch der Marillenstrudel, an der Sonne sitzen und loggen, bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten.
Bericht: Katrin
Fotos: Andi, Katrin