Walensee am 19. Juni 2011
Ob das Wetter halten würde? Über den Kurfirsten hingen einige Wolken, die nicht so richtig sagen wollten, ob sie sich jetzt verziehen würden oder doch bleiben und es kräftig regnen lassen würde. Als wir um halb zehn bei der Tauchschule Mols unsere Flaschen abholten und Skipper Gregi guten Morgen wünschten, hielt das Wetter jedenfalls noch. Nach einer kurzen Fahrt zum Hafen ging’s dann ans Verladen der Ausrüstung auf die Gipsy (Kleider nicht vergessen! Umgezogen haben wir uns nämlich auf dem weniger wackeligen Land, trotzdem will man sich ja nicht im Trocki ins Restaurant setzen zum Zmittag).
Dann ging’s los mit unserer gemütlichen Überfahrt zu den Steilwänden am anderen Ufer des Walensees. Leider hatte es in den letzten Tagen geregnet, so dass das Wasser in den ersten paar Metern mehr nach Gletschermilch denn nach Bergsee aussah. Etwas weiter in Richtung Quinten fand sich aber eine etwas klarere Stelle, wo wir uns ins Wasser rollten. Die Sicht in den oberen Lagen liess mehr als zu wünschen übrig, dafür war es unten (wo’s ja draufankommt, weil dort die Wand ist) super-mega-klar. Sichtweiten von 20 Metern – ein Traum!
Leider machte die schwindende Nullzeit der Träumerei aber irgendwann ein Ende, und wir tuckerten mit der Gipsy zum Restaurant Seehus in Quinten. Praktischerweise ist der Boden unter der Terrasse dort fest, wir konnten uns also in Ruhe in eine Restaurant-taugliche Kluft stürzen und die Trockis zum Trocknen dort auslegen.
Zum Zmittag gab’s Riz Casimir und ab und zu ein etwas kühleres Lüftchen mit ein paar Regentropfen, was uns aber nicht weiter störte, da die Terrasse des Seehus gut dagegen geschützt ist. Danach fuhren wir mit der Gipsy zu unserem zweiten Tauchplatz, der Laui. Erneut was die Sicht oben sehr schlecht und unten superklar. Auf 35 Metern fanden wir auch den von Gregi versprochenen Überhang in der Wand – Lampe brauchte man keine, so klar war die Sicht!
Oben war die Sicht wie gesagt schlecht, so dass von «Austauchen» wenig die Rede sein konnte – es war mehr ein dreiminütiger Versuch, seinen Buddy nicht zu verlieren. An der Oberfläche war von der Gipsy erst mal nichts zu sehen – waren wir wohl «zu schnell» getaucht? Nein: Die Gipsy, beziehungsweise ihre Steuerung, gab sich zickig, so dass der punktgenaue Abholservice nicht mehr wie am Morgen möglich war. So beschränkte sich der sportliche Teil des Tages eben nicht nur aufs Be- und Entladen des Bootes, sondern es gab noch einen Extraschwumm zur Gipsy. Gregi manövrierte das Boot aber trotz kaputter Steuerung souverän zurück nach Mols, wo uns eine nette Seele per Leine beim «einparken» half. Auf der Rückfahrt war das Wetter superschön, wir genossen das Sünnele (und vergassen natürlich, uns auch einzuschmieren – was etwas für «rote Köpfe» sorgte).
Zurück bei der Tauchschule ging’s dann bei Deko-Schorle und Deko-Eistee ans Loggen, Flaschenfüllen und Plaudern, bevor wir uns wieder auf den Weg nach Zürich machten.
Danke an Gregi fürs schippern! Wer nicht dabei war, hat definitiv todsicher etwas verpasst: Steilwände und eine solche Sicht findet man eben schon fast nur per Boot.
Bericht: Katrin Bretscher
Bilder: Katrin Bretscher